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Gott führt - Schritt für Schritt

19. Apr. 2025

Etliche fragen sich wohl langsam, was aus uns geworden ist. Hier ein paar Zeilen zu den vergangenen Wochen. Ende Februar haben wir Frauchwil verlassen. Bis am 27. Februar wussten wir nicht, wo unsere nächste «Zwischenresidenz» sein würde. Wir hatten anfangs Februar eine Immobilie besichtigt, von welcher wir dachten, dass dies eventuell eine längerfristige Lösung sein könnte. Als wir jedoch nachfragten, hiess es bei der Immobilienagentur, dass die zuständige Person in den Ferien sei. Und schlussendlich kam dann die Info, dass wir mindestens im Moment da nicht einziehen können.

Kurzfristig haben wir uns an eine ehemalige Studienkollegen-Familie gewandt, welche uns einmal das Angebot gemacht hatte, dass wir uns melden dürfen, falls alle Stricke reissen. Und so sind wir jetzt im Gantrischgebiet, wunderschön gelegen, bei der Familien Maag (sonnhalde-gantrisch.ch). Wir sind ihnen von Herzen dankbar. Anfangs Mai ziehen wir wieder weiter. Sie erwarten Gäste im Mai, und im Sommer sind ihre Gästezimmer allgemein besser belegt. Das ist gut so, die tiefe Raumhöhe schlägt auf Christophs Körperhaltung.

Unsere Jungs verstehen sich sehr gut mit Maags Kinder. Sie verbringen viel Zeit gemeinsam im Wald, beim Fussball spielen oder bei anderen Aktivitäten. Es ist wirklich ein Ort von Atem beraubendem Panorama, umgeben von Wiesen und Wälder. Christoph ist glücklich, dass er hier eine Werkstatt nutzen darf und hier und da etwas auf dem kleinen Hof mitarbeiten kann. Marlens Cousin wohnt 3 Autominuten von hier und so geht Marlen regelmässig am Abend bei ihm Kühe melken – das ist wohltuende «Arbeitstherapie», vor allem, wenn man mehrere Stunden am Tag hinter dem Computer verbringt (Marlen merkt immer wieder, dass die viele Computerarbeit eher belastend ist für sie).

Und wie weiter?

Wir haben noch andere Immobilien/Wohnungen besichtigt. Darunter eine Wohnung, von welcher wir dachten, dass vieles passen würde (mitten im Grünen, Garten zur Verfügung, Waldnähe, relativ gut erreichbar, etc.). Wir haben mit den Vermietern eine «Gedenk-Frist» vereinbart, nach welcher wir Rückmeldung geben würden.

Sollte dies wirklich unser Weg sein? Sollten wir den Traum ablegen, irgendwo, auch nur im kleinsten Rahmen Landwirtschaft zu betreiben und den Wunsch der selbständigen Erwerbstätigkeit (mindestens im Nebenerwerb) loslassen? Was ist mit unserem Herzensanliegen von gemeinschaftlichem Wohnen? Sind diese Dinge im Moment einfach nicht kombinierbar? Sollten wir ein ganz anderes Lebenskonzept wählen? Was ist Gottes Willen und was sind unsere eigenen Wünsche?

Schlussendlich kam die Absage von den Vermietern, es gab «hausintern» Veränderungen, welchen sie Vorrang geben würden. So hatten wir eine klare Antwort, dass diese Wohnung nicht Gottes Plan ist. Und doch, wissen wir immer noch nicht, was als Nächstes kommen soll. Weiter halten wir uns an Gott fest und wir sind überzeugt, dass er es gut macht. Immer! Was nicht bedeutet, dass wir alles verstehen. Im Gegenteil, im Moment verstehen wir ziemlich wenig und auf die vielen Fragen, haben wir kaum Antworten. Manchmal sind wir optimistisch und manchmal holt uns der Frust wieder ein. Es wird einen Weg geben, wenn wir anfangs Mai weiterziehen werden.

Trotz allen Herausforderungen ist für uns diese Zeit sehr wertvoll. Wir haben in den letzten Monaten so viel über Gott und unserer Beziehung mit IHM gelernt. Es ist so gut, können wir uns auf diesen allmächtigen Gott verlassen und mehr und mehr lernen uns ganz auf IHN zu stützen.

Wir danken euch für alle Gebete, alle Ermutigungen und eure Freundschaften. Sie sind unendlich kostbar!

P.S.: Die Immobilie, welche wir anfangs Februar besichtigt haben, zieht immer wieder durch unsere Gedanken. Wir beten, dass Gott uns seinen Willen offenbart und wir seine Führung erkennen können.

Weiter vertrauen...

31. Jan. 2025

Blinde führe ich auf Wegen, die sie nicht kennen, auf unbekannten Pfaden lasse ich sie wandern. Die Finsternis vor ihren Augen mache ich zu Licht; was krumm ist, mache ich gerade. Das sind die Taten, die ich vollbringe, und ich lasse davon nicht mehr ab. Jesaja 42,16

Dieser Vers begleitet uns seit einiger Zeit. Sehr oft kommen wir uns als «Blinde» vor. Auch wenn zwar etliches in unserem Alltag bekannt und klar ist (wie z.B. den Unterricht der Jungs, Marlens Arbeit bei Compassion, etc.), liegen viele andere Dinge im Dunkeln. Und so sehen wir oft nicht einmal, welches der nächste Schritt ist – so wie ein Blinder auf unbekannten Pfaden. Das Einzige was wir zu tun versuchen können, ist, dass wir uns fest an Gottes Hand halten und IHM vertrauen, dass er uns richtig führt. Und das ist, was Gott auch tut, er führt uns und was er tut ist gut, auch wenn Gottes Wege nicht immer im Einklang mit unseren Wünschen und unseren Gefühlen sind. Und doch können wir sagen, dass wir immer hatten, was wir brauchten. Das alte Bauernhaus, wo wir die letzten 3 Monate wohnen durften, hat sich für uns als unglaublichen Segen erwiesen – so viel Platz/Räume zum Spielen und sich auszubreiten (vor allem in dieser nebligen Gegend, wo die Jungs nur beschränkt Motivation hatten, auch im Winter draussen zu spielen).

Über Silvester/Neujahr waren wir als ganze Familie für 6 Tage am PraiseCamp. Wir konnten als Familie in den Räumlichkeiten einer Freikirche übernachten und fanden einen Hundesitter für unsere Mily – für uns ein Wunder. Auch wenn wir nur an wenigen Programmteilen des PraiseCampes wirklich teilnehmen konnten und es wirklich intensive Tage waren (viel Menschen, viel Lärm, etc.) war es eine ermutigende Zeit. Wir konnten viele gute Gespräche führen und schon einfach den «Groove» von 7'000 jungen Menschen zu erleben, welche Jesus suchen und ihm nachfolgen wollen, ist unglaublich inspirierend. Unsere Jungs fanden die Zeit toll 😊!

Nun steht bei uns bald wieder einen Umzug an. Da wo wir im Moment sind, müssen wir bis Ende Februar weg sein (die Saisonarbeiter kommen zurück). Das bedeutet, dass wir unsere Habseligkeiten wieder zusammenpacken und uns aufmachen an einen neuen Ort. Wo das sein wird, wissen wir im Moment noch nicht. Wir haben zwar ein paar Notlösungen - auf der Strasse werden wir sicherlich nicht landen – eine langfristige Lösung oder mindestens eine mittelfristige, zeichnet sich im Moment noch nicht ab. Und ja, diese Situation ist manchmal nicht ganz einfach. Eigentlich glauben wir, dass es für unsere Jungs gut wäre, wieder Anschluss zu finden an einem Wohnort, Freundschaften aufzubauen und eine gewisse Stabilität zu erhalten. Wir beten immer wieder, dass Gott die Herzen unserer Jungs bewahrt und uns viel Weisheit gibt, sie richtig zu begleiten. Sie vermissen den Bauernhof und die Umgebung von Hof, Wald, Bächli und Bergen. Und auch wir «Grossen» wünschten uns einen Ort, wo wir uns wieder «investieren» könnten, wo wir uns nicht nur provisorisch einrichten und wo wir wieder einen Garten anlegen könnten. Danke betet ihr mit uns, dass wir die Geduld haben, weiter auf Gott zu warten und dass wir die richtigen Entscheidungen treffen und nicht aus «Torschlusspanik» Dinge tun, die nicht Gottes Wege entsprechen.

Kleiner Exkurs: Ist es so schwierig etwas Passendes zu finden?

Immer wieder werden wir gefragt, ob es dann so schwierig sei, eine Bleibe zu finden. Wir möchte euch kurz erklären, wieso es für uns nicht ganz so einfach ist.

Klar könnte Christoph sich nebst Marlens Anstellung eine Teilzeitarbeit auf dem Bau suchen und wir könnten irgendwo eine günstige Blockwohnung mieten.

Hier die Erklärung, wieso wir glauben, dass dies nicht unser Weg ist: Wir tragen den Wunsch / die Vision in unserem Herzen, dass wir einen Ort finden, wo wir das «Unterwegs-Sein mit Menschen» und Landwirtschaft (eher im Nebenerwerb) wieder kombinieren können. Wir träumen von einem Ort der Gemeinschaft, wo wir gleichzeitig auch unsere Leidenschaft für nachhaltige Landwirtschaft vermitteln können. Eigentlich glauben wir, dass dieser Traum nicht nur so eine Idee von uns ist, sondern wirklich ein Anliegen, welches Gott uns aufs Herz gelegt hat.

Dazu kommt auch die Tatsache, dass wir uns einfach fast gar nicht vorstellen können, dass unsere Jungs in einer Blockwohnung in einem Dorfzentrum sich wohl fühlen.

Wir haben uns auch für mittelfristige Zwischenlösungen umgesehen, für Wohnraum in der Natur und genügend Platz (z.B. ein altes Bauernhaus dezentral gelegen und doch so, dass wir nicht als Einsiedlern leben müssten). Einen solchen Ort haben wir bis jetzt nicht gefunden. Sehr oft wurden diese «alten Bauernhäuser» renoviert, zwar sehr chic, aber meistens so, dass sie weder in unser Budget, noch zu unserem Lebensstil passen.

Kurzes Update

9. Dez. 2024
Wir möchten euch ein sehr kurzes Update geben. Seit drei Wochen sind wir in Frauchwil (Gemeinde Rapperswil BE). Dort können wir bis ca. Ende Februar in einem grossen, alten Bauernhaus wohnen. Das Haus wird von Frühling bis Herbst von Saisonarbeitern bewohnt. In der ersten Woche nach unserer Ankunft haben wir daher das Haus geputzt, kaputte Glühbirnen ausgewechselt, Verstopfungen in den Syphons beseitigt etc. Inzwischen ist das Haus gemütlich geworden und wir haben uns an die Gerüche gewöhnt, die trotz der Reinigung immer noch vorhanden sind. Wir geniessen die grossen Räume und die Jungs freuen sich, dass sie so viel Platz haben, um ihre Spielsachen auszubreiten (wir haben noch nie in einem so grossen Haus gewohnt).
Nach unserer „Putzwoche“ meldete sich Scharlach. Marlen kam mit zwei Tagen „Krankheit“ davon. Der Rest der Familie brauchte etwas mehr Zeit, um die „Chäferli“ loszuwerden. Inzwischen sind die meisten aber wieder fit. Wir haben „nur“ noch einen „kranken“ Jungen und sind bald wieder „bereit für die Öffentlichkeit“!

Wir wissen immer noch nicht, was das neue Jahr bringen wird und wo wir wohnen werden. Im Moment haben wir keine Lösung für einen Wohnort, der uns bei dem, was wir für unsere "Mission" halten, dienen würde.

Das PraiseCamp in Basel ist über Neujahr geplant. Marlen wird sicherlich dort sein und den Compassion-Stand betreuen. Im Moment stellt sich die Frage, ob Christoph (mit einem Teil unserer Jungs) auch kommen wird und als «Helfer» mitarbeiten wird.

Danke für all eure Ermutigungen und eure Unterstützung!

Viel Dankbarkeit und ein paar Fragezeichen

16. Okt. 2024
Hier nach langem wieder ein Update von unserer Seite:

Rückblick auf die letzten drei Monaten

Seit Ende Juli sind wir in Aarberg auf dem Eichhof – der ideale Ort, um den Sommer zu verbringen. Vorallem wegen dem grossen Bewässerungsteich, welcher als grosses Pool dient und an den heissen Tagen so oft für die ersehnte Abkühlung gesorgt hat. Unsere Jungs habens unglaublich genossen. Auch das «Flachland» wurde als geniale Sache anerkannt, in den Bergen (vorallem an den Hängen), kann man einfach viel schlechter Fahrradfahren und «trottinetlä». Wir sind der Familie Brunner mega dankbar, dass wir hier sein dürfen.

Auch hat das neue Schuljahr begonnen und diesmal ist es Christoph, welcher als «Hauptlehrer» fungiert, da Marlen entweder für Compassion arbeitet oder Zeit in ihr Praktikum steckt (wenn es nicht gerade regnet). Auch hatten wir bereits Besuch von der Wissenschaftlichenmitarbeiterin des Schulinspektorats Seeland – eine sehr positive Erfahrung 😊.

Wir profitieren von der Zeit mit dem tieferen Arbeitspensum – ein Leben ohne Hof ist tatsächlich viel «arbeitsarmer». So viel Zeit für Ausflüge, Expeditionen und Unternehmnungen mit den Jungs hatten wir wohl schon lange nicht mehr und das ist wunderschön! Und doch fehlen uns die Arbeiten auf dem Hof, die Selbständigkeit und auch die Selbstversorgung immer mehr. Am meisten fehlt uns aber die Möglichkeit, Gastfreundschaft zu leben: Menschen zu beherbergen, gemeinsam mit ihnen zu Essen, sie auch in unseren Arbeitsalltag zu integrieren und einfach Gemeinschaft zu leben. Und dabei auf die eine oder andere Art unseren Glauben zu teilen.

Wo geht es weiter?

Wisst ihr was Waldläuferzeichen sind? Es handelt sich um Symbole, welche von jemandem ausgelegt werden, damit die nachfolgende Person/Gruppe den Weg findet. Wir haben dieses «Spiel» öfters in der Jungschar durchgeführt, als ich (Marlen) noch Teilnehmerin war. Einfach und vielleicht fast zu langweilig war es, wenn man nur den Pfeilen folgen musste und dann bald am Ziel war. Mühsam wurde es jedoch, wenn zu wenig Zeichen gelegt wurden, oder es so viele Weggabelungen gab, dass man immer wieder beide Wege ausprobieren musste und schlussendlich doch vor einem «Kreuz» stand. Manchmal fand man die Zeichen nicht oder sie wurden von anderen Fussgänger oder Tieren zerstört – dann lief man oft einem Weg entlangen, ohne zu wissen, ob man auf den richtigen Weg ist. So stellte sich dann zum Teil die Frage, ob man den Weg wieder zurückgehen soll, bis zum letzten Zeichen, um nochmals zu überprüfen, ob man irgendwie etwas verpasst hat. So ähnlich geht es uns im Moment, immer wieder nehmen wir «Fährten» auf, um entweder vor eine "Kreuz" zu stehen oder, wir finden keine Anhaltspunkte mehr, die uns zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Frage stellt sich dann, gehen wir da einfach mal weiter, in der Hoffnung, dass wir irgendwann wieder ein Zeichen finden, dass uns bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Oder kehren wir doch um, gehen zurück zum letzten Punkt und versuchen herauszufinden, ob wir doch einen anderen Weg nehmen sollen.

Eigentlich sollten wir bis Ende Oktober etwas Neues haben: erstens wird es immer kühler und das Schlafen im Zelt langsam unangenehm. Wir haben immer noch den «Partyraum» in der Scheune auf dem Hof hier. Doch der Platz ist beschränkt, vorallem jetzt, wo wir die warmen Kleider hervorgenommen haben (wir haben hier kaum Stauraum) und die Jungs öfters drinnen spielen, wenn es draussen regnet. Zweitens müssten wir uns offiziel nach drei Monaten auf der Gemeinde anmelden, da wir aber hier keine Wohnung haben, ist dies rechtlich gar nicht möglich.

Auch kommen von den Kindern immer wieder Äusserungen, dass sie doch eigentlich wieder ein «richtiges» Zuhause möchten. Eigentlich hätten wir uns auf den Winter hin eine langfristige Lösung erhofft – irgendwo hin zu ziehen, um dann in ein paar Monaten oder paar Jahren die Zelte wieder abzubrechen, ist eigentlich nicht was wir uns wünschen (speziell auch wegen den Jungs). Aber mindestens im Moment zeichnet sich nichts ab, wo wir glauben, dass es der Ort ist, wo wir längerfristig leben möchten/können. Im Moment sind wir einwenig ratlos, glauben aber, dass Gott für uns den richtigen Ort bereit hält, ob für lang- oder kurzfristig. Danke, betet Ihr mit uns, dass wir Klarheit bekommen, welchen Weg wir einschlagen sollen.

Ein Abstecher in den Togo für Marlen

Am Donnerstag, 17. Oktober, fliegt Marlen für eine Woche in den Togo. Sie darf dort eine Reise von Compassion begleiten. Sie freut sich sehr auf die Zeit, obwohl diese Reise wohl anders sein wird, als was sie bisher an Reisen nach Afrika erlebt hat. Wir werden in einem «mehr-bessern» Hotel logieren (was für Marlen nicht ganz «einfach» ist), was aber sicherlich sinnvoll ist, im Anbetracht dessen, dass wir uns ja nicht mit Probelmen herumschlagen wollen, welche auf schlechten Hygienenbedingungen beruhen und es geht auch nicht darum, dass die Teilnehmenden am eigenen Leib die Herausforderungen, des Lebens in Afrika erfahren, sondern dass wir sie mitnehmen können, in die Projekte und Arbeit von Compassion und dass sie mit eigenen Augen sehen, welcher Impact die Programme von Compassion haben. Zusätzlich hat Marlen die Möglichkeit ihr Patenkind Pascaline (19) persönlich zu treffen, das wird sicherlich eines der Highlights dieser Reise. Danke, betet ihr mit für Schutz und gutes Gelingen der Reise!

Wir wünschen euch einen guten Herbst, hoffentlich noch mit ein wenig mehr Sonne! Danke, seit ihr mit uns unterwegs!

News aus dem neuen Leben

24. Jul. 2024
Uns geht es gut! Bereits ist einige Zeit vergangen, seit wir in unser Abenteuer gestartet sind. Es ist Zeit, noch einmal auf die letzten Wochen zurückzuschauen.

Der Umzug war eine Monsteraufgabe. Wir wussten fast nicht, ob das Ganze je ein Ende nehmen würde. Gefühlt waren wir in den letzten zwei bis drei Wochen vor dem Wegzug nur noch am Kistenpacken, aussortieren und organisieren. Wir sind so dankbar, dass mit der tatkräftigen Unterstützung am Schluss alles abgebaut, verstaut (oder in die Brocki gebracht) und geputzt war! Vielen Dank noch einmal an alle, die mit uns diesen Schlussspurt bewältigt haben!

Freunde zu haben ist in der Tat unglaublich wertvoll. Das merken wir auch jetzt. Zuerst haben wir eine Woche beim Grosi in Madiswil verbracht. Anschliessend bauten wir unseren Zeltanhänger im Wallis bei einer befreundeten Bauernfamilie auf. Diese zwei Wochen haben wir sehr genossen. Es war immer etwas los. Mit den Schafen auf die Alp wandern, Fischen aus dem eigenen Teich angeln, mithelfen beim Heuen (da musste selbst der Berner Oberländer Bauer staunen) und gleichzeitig konnten wir alle unsere Französischkenntnisse erweitern.






Ach und übrigens, Mily, unserer Hündin, geht es gut. Aber sie ist nicht lange auf der Alp geblieben, wo sie doch bis Ende Sommer hätte bleiben sollen. Nach zwei Tagen mussten wir sie wieder abholen, sie war völlig verwirrt und konnte sich überhaupt nicht anpassen. Schlussendlich haben wir uns entschieden, sie mit ins Wallis zu nehmen. Gott sei Dank, ist alles super gelaufen. Sie versteht sich gut mit den zwei anderen Hunden die dort leben und hat sich sehr gut an diesen neuen Ort angepasst. So gut, dass wir sie nun während fünf Tagen alleine im Wallis zurückgelassen haben und es und zwischenzeitlich in einer Wohnung von Freunden im Emmental bequem machen.

In den nächsten Tagen wollen wir uns bewusst Zeit nehmen, um für unsere weitere Zukunft zu beten, auf Gott zu hören und einfach einmal Zeit für uns zu haben. Ausser einer wagen Vision, haben wir nichts Konkretes, woran wir uns für die langfristen Zukunftspläne orientieren können. Weder Menschen, mit welchen wir das gemeinschaftliche Leben aufbauen können, noch einen Ort, ein Hof oder ein Haus, wo dem wir glauben, dass es der richtige Platz sein könnte für die Zukunft. Und von den Finanzen, die so ein neues Projekt mit sich bringen würden, gar nicht zu reden.

Wir realisieren immer wieder, dass wir uns in einer nicht ganz einfachen Lebensphase befinden, wo wir immer wieder merken, was es bedeutet ein Zuhause zu haben, verwurzelt zu sein und irgendwo dazuzugehören. Jedes Einzelne unserer Familie nimmt es anders wahr und geht anders mit der Situation um. Bei den Jungs merken wir, dass sie sich stärker als sonst an uns orientieren und wir als Eltern ihr einziger „Sicherheitsort“ sind. Eigentlich verständlich und doch gab es schon zwei-, dreimal Situationen, wo es Tränen gab, weil wir als Eltern unsere Kinder „zu wenig“ begleitet haben. Manchmal gibt es auch Tränen, weil einfach das alte Zuhause vermisst wird. Und doch merken wir, dass es nicht Sinn macht, dass wir uns aufs Geratewohl irgendwo niederlassen, einfach damit wir unsere eigenen vier Wände haben! Gleichzeitig sind wir sehr dankbar für diese Lebensschule und glauben fest, dass Gott es gut macht. Es ist so gut zu wissen, dass ER genügt und ER einen guten Plan hat, auch wenn dieser schlussendlich ganz anders aussieht, als wir uns dies im Moment vorstellen. Gott war in unseren Leben immer treu, ER ist es jetzt und ER wird es auch in Zukunft sein!

Ende Woche kehren wir nochmals für drei Nächte ins Wallis zurück. Danach geht es ins Berner Seeland, wo wir bei Freunden auf dem Hof leben können. Wir werden im Zelt schlafen, werden aber mehr Platz haben und können sogar gewisse Räume in der Scheune für uns beanspruchen und uns ein wenig ausbreiten. Vielleicht gibt es sogar Platz, wo wir einen Schrank hinstellen können, damit wir nicht immer aus unseren Kleiderkisten leben müssen, sondern tatsächlich wieder eine gewisse Ordnung etablieren können. Dafür sind wir sehr dankbar.

Wir werden dort sicherlich auch mitarbeiten, Marlen im Rahmen eines Vorpraktikums – vielleicht wird sie dann in einem Jahr noch das Studium (Teilzeit) in Agronomie FH aufnehmen – aber da wollen wir uns im Moment noch nicht zu stark festlegen.

Wir sind sehr ermutigt über all die freundlichen und guttuenden Nachrichten, welche wir von euch immer wieder erhalten! Danke!

Danke für alle Gebete, danke für eure Freundschaft. Wir freuen uns auch in Zukunft mit euch allen verbunden zu bleiben!

Es wird konkret

11. Jun. 2024
Unser Zuhause verändert sich immer mehr. Möbelstücke verschwinden nach und nach, nicht „Alltagsnotwendiges“ findet den Weg in einen Karton und Kisten und Möbel stapeln sich immer höher an unserem Einstellplatz. Immer wieder kommen die Jungs und fragen: „Mama, wo ist …?“ und die Antwort lautet dann oft: „Das ist schon weg gepackt!“. Wir merken schon jetzt, was so ein eingerichtet Haushalt für Annehmlichkeiten bietet und es bei uns normal ist, dass so viele Dinge einfach zur Verfügung stehen. Immer wieder denke ich dabei an die Menschen, welche ihr Zuhause über Nacht verlassen müssen, kaum etwas einpacken können und nicht wissen, ob sie je wieder ein Zuhause haben werden. In diesen Moment muss ich innehalten und Gott danken, dass es uns so gut geht und gleichzeitig macht es mir bewusst, dass uns mit unserem Reichtum so viel Verantwortungübertragen wurde. Was machen wir damit? Und wem dient es? 


Inzwischen haben wir uns einen occasion „Klappi“ (ein Anhänger der zum Zelt ausgeklappt wird) angeschafft. Dies wird voraussichtlich über den Sommer unser Zuhause sein. Im Juli werden wir eine zeitlang bei Freunden im Wallis sein und ab August im Seeland. Zwischendurch haben wir hoffentlich Zeit, für schon lang erträumte Aktivitäten (z.B. wünscht sich Aviel so sehr, dass wir mal das Kanufahren ausprobieren).

Unsere Emotionen sind in der jetzigen Situation ein echtes Wechselbad: Dankbar, für was gewesen ist; traurig, weil all die Ideen, Träume und Projekte aufgegeben werden; Vorfreude, auf was kommt; manchmal auch ein wenig Respekt, vor dem Ungewissen oder auch vom mehrwöchigen Leben im Zelt.

Heute konnten wir Mily (unsere Hofhündin) auf eine Alp im Entlebuch bringen. Wir sind sehr dankbar, dass wir eine Zwischenlösung gefunden haben und hoffen fest, dass wir sie im September wieder zu uns nehmen können. Trotzdem gab es einige Tränen – speziell bei Josia!

Und dann sind da noch etliche Dinge, die betreffend der Hofübergabe nicht geklärt sind. Wir sind so unglaublich auf eine gute und konstruktive Kommunikation angewiesen. Danke, dass ihr speziell dieses Anliege im Gebet mittragt.

Vorerst sehen wir noch einen riesen Berg Arbeit. Und wir haben oft das Gefühl, dass der Arbeitsberg unproportional wenig zur übrigbleibenden Zeit schwindet. Es gibt noch so viel zu tun, speziell in der letzten Woche, wenn die ganzen Reinigungen anstehen. Falls jemand Zeit und Energie hat, sind wir dankbar für jede helfende Hand. Hier in diesem Formular dürft ihr euch eintragen:

www.helferliste.online/abbauenkistenstapelnputzen

Einige Fragen

7. Mai. 2024
Wie geht es euch? Zieht ihr jetzt ins Ausland? Wisst ihr schon wie‘s weitergeht? Wie verdient ihr nun euer Geld?

Es wird Zeit für ein Update. Immer wieder erreichen uns verschiedenste Fragen und auf ein paar davon wollen wir eingehen:

Wie geht es euch?
Uns geht es im Grossen und Ganzen sehr gut!
Im Moment ist der Spagat zwischen „Kartons packen“ und doch noch „voll auf dem Hof involviert sein“ ein wenig herausfordernd. Teilweise ist es auch schwierig nachzuvollziehen, dass wir in weniger als zwei Monaten von hier weg sind. Wir leben noch fest im „Hier und Jetzt“. Wenn die Wohnung dann leer ist und wir die Tür das letzte Mal hinter uns zu ziehen, uns von den Tieren und all den Erlebnissen verabschieden, wird sicherlich „Wehmut“ aufkommen und es werden ein paar Tränen fliessen.
Wir glauben wirklich, dass es irgendwo einen Platz gibt, wo wir hingehören. Wir haben in diesem Prozess auch immer wieder festgestellt, dass dieser Konflikt (welcher da war, aber bis Anhin nie wirklich auf den Tisch kam) uns auch viel Energie geraubt hat und uns vielleicht zum Teil auch davon abgehalten hat, wirklich in dem zu leben, wovon wir glauben, dass es unser Auftrag ist.

Zieht ihr jetzt ins Ausland?
Vorne weg: Wir rechnen im Moment fest damit, dass wir in der Schweiz bleiben. Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, ob wir uns über die Schweizergrenzen aus orientieren sollten, haben aber im Moment wirklich den Eindruck, dass wir in der Schweiz bleiben sollen. Für Marlen hat sich eine Tür geöffnet: Sie wird in Zukunft in einem 50% Pensum für Compassion (compassion.ch) tätig sein. Sie freut sich sehr auf diese Tätigkeit. Ihre Aufgabe besteht darin christliche Gemeinden und Vereinigungen auf das Thema Armut & Gerechtigkeit zu sensibilisieren und in diesem Rahmen auch die Arbeit von Compassion vorzustellen. Ein Fokus liegt dabei auch auf Jugendgruppen und Familiengottesdiensten.

Wisst ihr schon wie’s weitergeht?
Viel wissen wir nicht. Marlens Arbeit wird sich aber vorwiegend auf die westliche Deutschschweiz konzentrieren. Daher gedenken wir uns in einem Umkreis von ca. 45 Autominuten von Bern niederzulassen. Mehr dazu, was wir suchen, findest du hier.
Christoph möchte sich wieder als selbständiger Landwirt engagieren, aber eher in kleinerem Rahmen. Wann wir den Ort finden - wo wir glauben dass wir die nächsten Jahre bleiben sollen - steht in den Sternen. So stellen wir unser Hab und Gut vorerst ein. Und Gott hat in diesem Bereich wunderbar vorgesorgt. Noch bevor wir unsere Suche gestartet haben, bekamen wir ein Angebot von Freunden, dass sie Platz für unsere Habseligkeiten hätten (danke vielmals, Familie Bucher). So gehen wir davon aus, dass wir den Sommer durch „aus dem Auto“ leben werden und mal hier und mal da logieren.

Wie verdient ihr nun euer Geld?
Das 50% Pensum von Marlen, wird uns vorerst das nötige Kleingeld geben, um über die Runden zu kommen. Wir hoffen, dass wir zu gegebener Zeit auch wieder ein Einkommen aus der Landwirtschaft aufbauen können. Vieles steht immer noch offen und wir nehmen im Moment Schritt für Schritt!

Grosse Veränderungen in Sicht

9. Apr. 2024

Mehr als sieben Jahre haben wir nun in Zweisimmen auf dem Fänglihof gelebt und gearbeitet. Diese Epoche unseres Lebens kommt zu einem Ende und wir werden auf den 1. Juli unser Zuhause verlassen.

Den Betrieb haben wir gemeinsam mit Christophs Bruder Thomas und seiner Frau Nadine geführt. Leider sahen wir viele Dinge betreffend Betriebsführung, Struktur und Vision verschieden. Im letzten Dezember nahmen wir ein Coaching in Anspruch und wir mussten am Ende feststellen, dass die Situation – mindestens auf emotionaler Ebene – verkorkster ist, als wir annahmen. Was lange unter der Oberfläche brodelte, kam zum Vorschein. Und irgendwann im neuen Jahr war dann klar, dass es so nicht möglich ist, einen gemeinsamen Weg zu finden. Eine Familie würde den Betrieb alleine weiterführen.

Wir konnten uns anfänglich überhaupt nicht vorstellen, dass wir diesen Ort verlassen würden. War es doch unser Zuhause, ein Ort wo viele Menschen ein Daheim auf Zeit fanden, wo wir viel aufgebaut, geträumt und visioniert haben. Je mehr wir aber über der Situation gebetet haben, umso mehr wuchs in uns die Gewissheit, dass wir Thomas und Nadine die Entscheidung überlassen sollen. Wollen Sie den Hof weiterführen, so würden wir gehen - wollen sie sich neu orientieren, so würden wir hier weitermachen. Anfangs April war  die Entscheidung von Thomas und Nadine dann definitiv: sie wollen den Betrieb übernehmen. Und wir werden uns auf machen, um rauszufinden, was unser Weg ist. Da Thomas den Betrieb ziemlich umstrukturieren wird und die Betriebsfinanzen knapp sind, macht es kaum Sinn, noch lange hier zu sein.

Wir haben also keine drei Monate, wo wir entscheiden müssen, wo und wie es weitergeht. Wir gehen im Moment davon aus, dass wir das Simmental verlassen werden. In diesem Prozess der Veränderung sind wir auf ganz viel Wunder angewiesen, auch dass Gott uns klar zeigt, welches die richtigen Schritte sind. Und wir beten, dass die Herzen unserer Jungs auf diesem Weg gut nachkommen, dass ein gesunder Abschiedsprozess stattfinden kann und wir als Eltern sie richtig begleiten können.
Ja, und auf irgendeine Art müssen wir unseren bäuerlichen Haushalt von A nach B bringen, oder allenfalls irgendwo zwischenlagern. Ich (Marlen) würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir dieses Unterfangen kein Respekt macht…

Nun strecken wir uns nach etwas Neuem aus. Hier könnt ihr mehr lesen, welche Dinge in unserem Leben von zentraler Bedeutung sind und für was unsere Herzen schlagen. Falls ihr eine Idee von einer Arbeit, einem Lebensort, einer Aufgabe habt, wo wir eventuell hinpassen könnten, so sind wir offen, davon zu hören – auch von Unkonventionellem!
Und last but not least, beten wir, dass wenn wir hier weg sind, irgendwann genug Distanz zu dieser konfliktreichen Situation liegt, dass zwischen uns und Thomas & Nadine, echte Versöhnung geschehen darf.

Aktuelle Einträge

  • Gott führt - Schritt für Schritt
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  • News aus dem neuen Leben
    24. Jul. 2024
  • Es wird konkret
    11. Jun. 2024
  • Einige Fragen
    7. Mai. 2024