News aus dem neuen Leben
Der Umzug war eine Monsteraufgabe. Wir wussten fast nicht, ob das Ganze je ein Ende nehmen würde. Gefühlt waren wir in den letzten zwei bis drei Wochen vor dem Wegzug nur noch am Kistenpacken, aussortieren und organisieren. Wir sind so dankbar, dass mit der tatkräftigen Unterstützung am Schluss alles abgebaut, verstaut (oder in die Brocki gebracht) und geputzt war! Vielen Dank noch einmal an alle, die mit uns diesen Schlussspurt bewältigt haben!
Freunde zu haben ist in der Tat unglaublich wertvoll. Das merken wir auch jetzt. Zuerst haben wir eine Woche beim Grosi in Madiswil verbracht. Anschliessend bauten wir unseren Zeltanhänger im Wallis bei einer befreundeten Bauernfamilie auf. Diese zwei Wochen haben wir sehr genossen. Es war immer etwas los. Mit den Schafen auf die Alp wandern, Fischen aus dem eigenen Teich angeln, mithelfen beim Heuen (da musste selbst der Berner Oberländer Bauer staunen) und gleichzeitig konnten wir alle unsere Französischkenntnisse erweitern.
Ach und übrigens, Mily, unserer Hündin, geht es gut. Aber sie ist nicht lange auf der Alp geblieben, wo sie doch bis Ende Sommer hätte bleiben sollen. Nach zwei Tagen mussten wir sie wieder abholen, sie war völlig verwirrt und konnte sich überhaupt nicht anpassen. Schlussendlich haben wir uns entschieden, sie mit ins Wallis zu nehmen. Gott sei Dank, ist alles super gelaufen. Sie versteht sich gut mit den zwei anderen Hunden die dort leben und hat sich sehr gut an diesen neuen Ort angepasst. So gut, dass wir sie nun während fünf Tagen alleine im Wallis zurückgelassen haben und es und zwischenzeitlich in einer Wohnung von Freunden im Emmental bequem machen.
In den nächsten Tagen wollen wir uns bewusst Zeit nehmen, um für unsere weitere Zukunft zu beten, auf Gott zu hören und einfach einmal Zeit für uns zu haben. Ausser einer wagen Vision, haben wir nichts Konkretes, woran wir uns für die langfristen Zukunftspläne orientieren können. Weder Menschen, mit welchen wir das gemeinschaftliche Leben aufbauen können, noch einen Ort, ein Hof oder ein Haus, wo dem wir glauben, dass es der richtige Platz sein könnte für die Zukunft. Und von den Finanzen, die so ein neues Projekt mit sich bringen würden, gar nicht zu reden.
Wir realisieren immer wieder, dass wir uns in einer nicht ganz einfachen Lebensphase befinden, wo wir immer wieder merken, was es bedeutet ein Zuhause zu haben, verwurzelt zu sein und irgendwo dazuzugehören. Jedes Einzelne unserer Familie nimmt es anders wahr und geht anders mit der Situation um. Bei den Jungs merken wir, dass sie sich stärker als sonst an uns orientieren und wir als Eltern ihr einziger „Sicherheitsort“ sind. Eigentlich verständlich und doch gab es schon zwei-, dreimal Situationen, wo es Tränen gab, weil wir als Eltern unsere Kinder „zu wenig“ begleitet haben. Manchmal gibt es auch Tränen, weil einfach das alte Zuhause vermisst wird. Und doch merken wir, dass es nicht Sinn macht, dass wir uns aufs Geratewohl irgendwo niederlassen, einfach damit wir unsere eigenen vier Wände haben! Gleichzeitig sind wir sehr dankbar für diese Lebensschule und glauben fest, dass Gott es gut macht. Es ist so gut zu wissen, dass ER genügt und ER einen guten Plan hat, auch wenn dieser schlussendlich ganz anders aussieht, als wir uns dies im Moment vorstellen. Gott war in unseren Leben immer treu, ER ist es jetzt und ER wird es auch in Zukunft sein!
Ende Woche kehren wir nochmals für drei Nächte ins Wallis zurück. Danach geht es ins Berner Seeland, wo wir bei Freunden auf dem Hof leben können. Wir werden im Zelt schlafen, werden aber mehr Platz haben und können sogar gewisse Räume in der Scheune für uns beanspruchen und uns ein wenig ausbreiten. Vielleicht gibt es sogar Platz, wo wir einen Schrank hinstellen können, damit wir nicht immer aus unseren Kleiderkisten leben müssen, sondern tatsächlich wieder eine gewisse Ordnung etablieren können. Dafür sind wir sehr dankbar.
Wir werden dort sicherlich auch mitarbeiten, Marlen im Rahmen eines Vorpraktikums – vielleicht wird sie dann in einem Jahr noch das Studium (Teilzeit) in Agronomie FH aufnehmen – aber da wollen wir uns im Moment noch nicht zu stark festlegen.
Wir sind sehr ermutigt über all die freundlichen und guttuenden Nachrichten, welche wir von euch immer wieder erhalten! Danke!
Danke für alle Gebete, danke für eure Freundschaft. Wir freuen uns auch in Zukunft mit euch allen verbunden zu bleiben!